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Variabel und trotzdem konstant gut: die Reichweiten­performance des ID.

Egal ob lange oder kurze Strecke – mit einem ID. Modell kommen Sie komfortabel ans Ziel. Warum dabei jedoch Normreichweite und reale Reichweite trotz Vollladung der Batterie teilweise nicht übereinstimmen, möchten wir Ihnen hier erläutern.

Was bedeutet die Reichweitenangabe nach WLTP?

Zur besseren Orientierung beim Kauf eines Elektrofahrzeugs ist ein weltweit einheitliches und für alle Hersteller verbindliches Reichweiten-Testverfahren eingeführt worden. Dabei kommt das WLTP-Verfahren zur Anwendung, über das die Normreichweite eines E-Autos ermittelt wird. Um sicherzustellen, dass dabei für alle die gleichen Bedingungen gelten, werden unterschiedliche, den Verbrauch beeinflussende Faktoren wie z.B. der Fahrstil, nicht berücksichtigt. Die WLTP-Reichweite selbst wird mit fest definierten Fahrzyklen in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn ermittelt - und ist so ein durchschnittlicher Richtwert, der in der realen Anwendung variieren kann.

Karte Reichweitenfaktoren

Faktoren, die die Normreichweite beeinflussen können

Die Batteriekapazität ist bei einem Elektrofahrzeug eine der wichtigsten technischen Komponenten. Denn es gilt: je größer die Batterie, desto höher die Reichweite. Klingt einfach, verhält sich in der alltäglichen Anwendung allerdings etwas komplexer. Denn bedingt durch verschiedene Faktoren, kann die Reichweite in der realen Anwendung von der durchschnittlichen WLTP-Normreichweite abweichen.

Ein Beispiel: Fahrer X hat es eilig und fährt bei kaltem Wetter mit vollaufgedrehter Heizung ohne seinen Wagen vorzuwärmen schnell ans Ziel, während Fahrer Y seinen Wagen vorwärmt und mit genügend Zeit entspannt fährt. In diesem Fall kann Fahrer X durch den hohen Energieverlust aufgrund der schnellen Fahrweise und des Beheizens des Innenraums bis zu 50% der WLTP-Normreichweite verlieren, während Fahrer Y durch Vorwärmen und einen moderaten Fahrstil Batterieenergie sparen und die WLTP-Reichweite nahezu erreichen könnte.

Der Realitätscheck für die Reichweite

Anders als beim konventionellen Verbrenner-Antrieb beeinflussen die sogenannten Nebenverbräuche die Reichweiten-Performance der Antriebsbatterie stark. Faktoren wie Geschwindigkeit, Klimatisierung und Beheizung tragen einen großen Teil dazu bei, dass die Reichweite einer vollgeladenen Batterie verhältnismäßig niedrig ausfallen kann. Hinzu kommen Faktoren Zuladung etc. Kein Wunder also, dass die Reichweite nur schwer standardisiert angegeben werden kann, sondern sehr vom konkreten Nutzungsverhalten des Fahrers abhängt.

Die Normreichweite im Alltag

Um die standardisierte Normreichweite zu ermitteln, kommen beim WLTP-Testverfahren keine Faktoren zur Anwendung, die die Alltagsanwendung eines Elektrofahrzeugs von Fahrer zu Fahrer differenzieren: Nebenverbräuche wie Heizen und Klimatisieren sind ausgeschaltet, die Außentemperatur liegt immer bei 23 Grad und es wird mit festgelegten, moderaten Geschwindigkeiten gefahren. So wird ein Durchschnittswert ermittelt, der unter realen Begebenheiten nur selten erreicht wird. So reicht z.B. ein Kaltstart bei Minusgraden, damit trotz Vollladung eine Reichweite angezeigt wird, die weit unter der WLTP-Normreichweite liegt.

Illustration unterschiedler Einflussfaktoren auf die elektrische Reichweite eines Elektroautos

FAQ, Erklärungen und Tricks rund um das Thema Reichweite

Welchen Einfluss hat die Innenraumklimatisierung auf die Reichweite meines E-Fahrzeugs?

Die Innenraumklimatisierung eines E-Fahrzeugs, d.h. sowohl kühlen als auch heizen, wird im Gegensatz zum Verbrenner mit Hilfe der Hochvoltbatterie umgesetzt. Insbesondere bei sehr hohen oder sehr niedrigen Außentemperaturen wird dadurch die Reichweite signifikant reduziert.

Tipp: Nutzen Sie die Funktion der Vorklimatisierung per WeConnect App, um das Fahrzeug schon während der Ladezeit vorheizen zu lassen. Auch im Sommer bietet sich eine Vortemperierung während der Ladezeit an, um aufwendige Kühlung zu Lasten der Reichweite zu vermeiden.

Welchen Einfluss hat die Innenraumheizung auf die Reichweite meines E-Fahrzeugs?

Die Innenraumheizung weist insbesondere bei niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit einen prozentual stärkeren Energiebedarf bezogen auf den Gesamtverbrauch aus.

Tipp: Stellen Sie die Innenraumheizung auf ein niedrigeres Niveau und ergänzen Sie diese durch die energiesparsamere Sitz- und Lenkradheizung, um die Reichweite des Fahrzeugs zu optimieren.

Wie sollte ich die Innenraumheizung am besten nutzen, damit mein E-Fahrzeug nicht zu viel Reichweite verliert?

Die herkömmliche Innenraumheizung heizt zunächst die Luft im Innenraum um die Insassen herum auf. Wie energieintensiv sich dieser Vorgang gestaltet hängt im wesentlichen von Außentemperatur und der gewählten Wunschinnenraumtemperatur ab.

Tipp: Nutzen Sie neben der herkömmlichen Innenraumheizung auch körpernahe Zuheizer wie z.B. Lenkradheizung und Sitzheizung. Reduzieren Sie die eingestellte Zieltemperatur des Innenraums auf ein angenehmes Maß.

Welchen Einfluss haben Temperaturschwankungen im Fahrzeuginnenraum auf die Reichweite?

Die Innenraumklimatisierung, d.h. sowohl kühlen als auch heizen, ist energieintensiv und belastet die Batterie.

Tipp: Achten Sie darauf, sowohl im Sommer als auch Winter, die Türen und Fenster nicht länger als nötig offen zu halten. Sofern Ihr Fahrzeug über ein Panoramadach verfügt, halten Sie auch das Rollo möglichst geschlossen, um Temperaturschwankungen zu reduzieren und unnötige Klimatisierungsvorgänge zu vermeiden.

Welchen Einfluss hat die gefahrene Geschwindigkeit auf die Reichweite meines E-Fahrzeugs?

Die Geschwindigkeit wirkt sich beim E-Fahrzeug deutlich stärker auf den Energieverbrauch aus als beim Verbrenner.

Tipp: Fahren Sie gerade auf der Autobahn nicht mit übermäßig hoher Geschwindigkeit. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h reduziert sich die Reichweite gegenüber der WLTP-Angabe nur in geringem Maße während sich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 km/h die Reichweite bereits um ca. 35% verringert. Wir empfehlen auf langen Strecken, möglichst nicht schneller als 120 km/h zu fahren.

Welchen Einfluss hat mein individueller Fahrstil auf die Reichweite meines E-Fahrzeugs?

Übermäßiges Beschleunigen erhöht den Verbrauch und starkes Bremsen wandelt die kinetische Energie in Wärme um, statt sie für den Vortrieb nutzen zu können - direkt über das Segeln oder indirekt über die Rekuperation.

Tipp: Fahren Sie möglichst vorausschauend, um wenig bremsen zu müssen. Nutzen Sie in Verzögerungsphasen besser die kinetische Energie (Bewegungsenergie) Ihres Fahrzeuges, um zu Segeln - also Wegstrecke ohne Nutzung des Motors zurückzulegen. Nutzen Sie außerdem auf Landstraßen und BAB die Fahrstufe "D" sowie den prädiktiven Effizienzassistenten (PEA), um den Segelbetrieb des Fahrzeugs optimal einzusetzen. In der Stadt bietet sich die Fahrstufe "B" an, um hier mit der höheren Rekuperationsstufe Bremsvorgänge reduzieren und mehr kinetische Energie umwandeln zu können.

Wie kann ich die Bremsvorgänge während der Fahrt positiv für meine Reichweite nutzen?

E-Fahrzeuge sind in der Lage im Bremsvorgang Energie mittels Rekuperation zurückzugewinnen anstatt die Energie in der Reibungsbremse in Wärme zu vernichten.

Tipp: Nutzen Sie diese Fahrzeugfunktion verstärkt, um die Batteriereserven und damit die Reichweite positiv zu beeinflussen.

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